Nachruf anlässlich des Todes von Frau Karin Lang

Wir trauern um Frau Karin Lang

Ein Mitglied der ersten Stunde des Vereins, Frau Karin Lang, ist in der vorletzten Woche verstorben.

Wer Frau Lang aus den frühen Jahren des Vereins kannte, hat sie ganz sicher als kluge und einfühlsame Mutter vom Elternstammtisch in Erinnerung. Die sanfte Freundlichkeit, in der eine so große Ruhe lag, und dazu mit feinem Humor gewürzte Anekdoten haben dort so manche Sorgenfalte geglättet. Die Eltern fühlten sich in ihrem Kummer verstanden. Karin hörte geduldig zu und zog dann – ganz dezent – aus ihrem tiefen Fundus an Wissen und Erfahrung eine Anregung für die Ratsuchenden hervor. Davon profitierte auch der Vorstand, wenn es um Aktivitäten auf höherer bis höchster Ebene ging. Ohne Frau Lang als mentale Stütze und sprachlich elegante Mitstreiterin hätte der Verein in den Anfangsjahren wohl kaum zu der Anerkennung für seine Arbeit finden können, die bis heute fortwirkt.

 

Nach vielen Jahren musste sie ihre Vorstandstätigkeit (zuerst als Schatzmeisterin und später als 2. Vorsitzende) schon wegen der langen Anfahrt von der äußersten Ecke des Kreises Neuwied aufgeben. Da war sie bereits als Fachberaterin für Autismus im Heinrich-Haus tätig und warb im ganzen Haus und auf allen Ebenen um Verständnis für das Anderssein autistischer Menschen. Ihr lag daran, die Mitarbeiter Schritt für Schritt auf die Spur für sinnstiftende individuelle Lösungen zu setzen. Jüngere Eltern fanden über sie den Weg zu unserem Verein. Gleichzeitig blieb sie ein fast unsichtbares Rückgrat für manch‘ knifflige Vereinsaufgabe.

 

Als sie die Tätigkeit als Fachassistentin für Autismus auf das Haus Rheinfrieden in Bad Honnef erweiterte, konnten wir junge Autisten und Autistinnen auf der Suche nach einem Internat zwecks Schulabschluss besten Gewissens dorthin empfehlen. „Unsere Karin“ nahm sie ja verständnisvoll unter ihre Fittiche.

 

Wir hätten ihr nach sehr anstrengenden persönlichen Jahren so sehr gegönnt, dass all das Gute, was sie so selbstverständlich und geräuschlos für andere, die in Not waren, tat, an sie zum eigenen Wohl zurückfließen würde. Leider war ihr das nicht mehr vergönnt.

 

Der Tod unserer treuen Gefährtin trifft viele mit ihr bekannten Eltern unseres Vereins bis ins Mark. Indem wir uns an sie erinnern, bewahren wir sie in unserer Mitte.

 

In tiefer Trauer

Der Vorstand des Vereins Autismus WeMi e.V.

Rückschau: Info-Vortrag: Volljährig werden mit Behinderung.

Rückschau: Info-Vortrag: Volljährig werden mit Behinderung.

Info-Vortrag: Volljährig werden mit Behinderung.
Info-Vortrag: Volljährig werden mit Behinderung. Autismus WeMi, Heinrich Haus Neuwied

Knapp 30 Mitglieder und Gäste des Vereins folgten unserer Einladung und fanden sich am Mittwoch, den 8. November in der WHU Vallendar ein, um sich über ein Thema zu informieren, das vielen Eltern unter den Nägeln brennt (Redewendung): Volljährig werden mit Behinderung.

Frau Dr. Astrid von Einem, Fachanwältin für Medizin- und Sozialrecht aus Köln, referierte gute zwei Stunden zu diesem Thema, das vor allem wegen der Neuerungen im Betreuungsrecht ab 1.1.2023 das Interesse der Teilnehmer weckte. Der Vortrag war inhaltlich umfassend, gut strukturiert und vor allem mit echter Kenntnis der Lebenswelt autistischer Menschen sehr lebensnah vorgetragen. Die Referentin beantwortete Zwischenfragen sofort und mit großer Sachkenntnis, so dass sich ein lebhafter Austausch mit den Teilnehmern entspann.

Die Anwesenden waren durchweg begeistert – wir überlegen schon, welchen Themenkomplex wir im nächsten Jahr in Zusammenarbeit mit der sympathischen Referentin anbieten wollen. Frau Dr. von Einem freute sich zum Abschluss über ein „autismus-spezifisches“ Buchgeschenk, und hat fest versprochen, wiederzukommen!

 

 

Nachruf anlässlich des Todes von Paul Haubrich

Wir trauern um Ra Paul Haubrich

Rechtsanwalt Paul Haubrich bei einem Wemi Weihnachtsessen

Wir trauern um Herrn Paul Haubrich, der für uns völlig unerwartet im Oktober verstorben ist. In den 15 Jahren, in denen Herr Haubrich dem Vorstand und den Eltern unseres Vereins mit wohltuender innerer Ruhe, Geduld und spürbarer Empathie für autistische Menschen als juristischer Berater und Anwalt zur Seite stand, wuchs ein tiefes Vertrauen zwischen ihm und unserem Verein heran. Wir haben uns auf sein profundes Verständnis der kniffligen Regeln im Sozialwesen und auf seinen unaufgeregten Rat stets verlassen können.

Eltern konnten selbst in schweren Notlagen darauf bauen, dass ihre Konflikte sich ohne unnötigen Kräfteverschleiß bei allen Beteiligten zum Guten wenden ließen.

Für persönliche Beratungsgespräche mit unseren Mitgliedern nahm er den weiten Weg zu uns immer gerne auf sich – ebenso wie bei Anlässen zum Feiern. Dann ließ uns an seiner Lebensfreude und an seinen aufregenden Reiseerlebnissen teilhaben.

Wir haben uns in der Gemeinschaft mit Herrn Haubrich sehr wohl und sicher gefühlt und mehr als einen Berater verloren. Er fehlt uns sehr.